PORTRAITS AUS DÜSSELDORF VON
PERSÖNLICHKEITEN OHNE FUNKTIONSFÄHIGES GEHÖR
 
WENN AM ANFANG DAS WORT - DER KLANG WAR - BEDEUTET DAS WORT BEI HÖRGESCHADIGTEN MENSCHEN - DER KLANG DER GEBÄRDEN. DAS MITEINANDER KLINGEN AUF EINER TIEFEREN HÖREBENE - VON DEN MEISTEN HÖRENDEN NICHT WAHRNEHMBAR.
 
Für derzeit rund 80 000 in Deutschland lebende Mitbürger jedoch ist es Alltagsstoff und die Gebärde ist ihre Muttersprache. Sie müssen sich Gehör verschaffen, ohne selbst ein funktionsfähiges Gehör zu besitzen. Die hörende Welt sieht sie oft als behindert an. Dabei sind sie alles andere als behindert.
 
Ob angeboren gehörlos, spätertaubt, schwerhörig oder cochlea-implantiert, sie alle zählen zu einer sprachlichen Minderheit in Deutschland. Die für sie notwendige Gebärdensprache wurde hierzulande - im Gegensatz zum Beispiel zu den USA -  erst sehr spät in den 80-iger Jahren als eigenständige Sprache weitgehend anerkannt.
 
Noch immer erfahren die Betroffenen viel Widerstand, Unverständnis, Diskriminierung und Intoleranz, aber auch Scheu und Unwissenheit. Der daraus resultierende Wunsch nach Inklusion ist derzeit ein breit debattiertes Thema, sehr oft allerdings an den Wünschen und Meinungen der Gehörlosen vorbei.
 
Für die Verwirklichung Ihrer Träume und Begabungen müssen die Gehörlosen, Schwerhörigen und ihre Angehörigen in der Gesellschaft viele Hürden überwinden. Die Sehnsucht nach Selbstbestimmtheit und Selbstständigkeit erscheint für viele unerreichbar.
 

Das es dennoch möglich ist, zeigen ausgewählte Portraits aus der langangelegten Fotoserie „MIT DER SEELE HÖREN - PORTAITS AUS DÜSSELDORF - VON PERSÖNLICHKEITEN OHNE GEHÖR“. Ich habe sie getroffen und mir ein Bild von Ihnen, ihren Wünschen und Träumen machen dürfen.
 
Die Aufnahmeorte, meist Lieblings- oder Arbeitsorte in der Stadt, suchten sich die Porträtierten selber aus. Der Text zum Bild gibt genau das wieder, was jeder von sich preisgeben mochte. Beides, Text und Foto, werden zur Freigabe nochmals autorisiert.
 
Ich danke allen Porträtierten für diese mir große Horizonterweiterung. Der Einblick in ihre Lebensgeschichten haben meine anfängliche Scheu in Leichtigkeit und Offenheit gewendet. Für mich sind sie nicht nur Vorbilder für Menschen mit Hörschädigung.
MIT DER SEELE HÖREN
VOLKER VAN HELDEN ... Sattler
 
MEIN TRAUM FÜR DIE ZUKUNFT ... mehr Akzeptanz in der Gesellschaft für Gehörlose als vollwertige Personen. Zudem hoffe ich auch auf mehr Akzeptanz unter Hörgeschädigten selber, so dass jeder seinen Weg gehen kann, wie er es möchte und braucht. Es darf auf Grund der Hörschädigung keinen starrer Weg vorgeschrieben werden. Ich träume von einem gemeinsamen Miteinander ohne Barrieren im Kopf.
 
VON DEN HÖRENDEN WÜNSCHE ICH MIR … mehr Akzeptanz für die jeweiligen Stärken und Schwächen, mehr Offenheit und Interesse Hörgeschädigten gegenüber, sowie ein gemeinsames abbauen der Barrieren.
 
MEIN LEBENSMOTTO … jeder sollte sein ganz eigenes Ding durchziehen, auch wenn es mal schwer fällt und einem Steine in den Weg gelegt werden.
 
ZUR PERSON ... 44 Jahre, aufgewachsen in Freiburg i. Brsg. ... Regelgrundschule bis Realschule ... erst mit 16 Versorgung mit Hörgeräten, was viel zu spät war ... seltene Ausbildung als Autosattler ... noch immer beruflich fest verankert in einer renomierten Düsseldorfer Autosattlerei … trug 22 Jahre lang Hörgeräte, wobei sich in den letzten Jahren davon die Verständlichkeit rapide verschlechterte (bei Tests konnte er 3 von 10 Worten verstehen, bzw. erraten) ... danach zwischenmenschlich immer stärkere Isolation mit schwierigsten Zeiten und Desastern, in denen kein Leben mehr möglich war ... 2009 das erste CI (Cochlear Implantat) und 1 Jahr drauf das Zweite ... Dank der CI´s wieder zurück im Leben angekommen … sieht sich mitlerweile eher hörgeschädigt ... Lebensinhalt ist seine Lebenspartnerin und der Beruf ... Hobbys sind die Natur, MTB fahren und als Gegenpol grosses Interesse an Computer- und Netzwerktechnik ... Lieblingsplatz ist der Bertha von Suttner Platz hinter dem Hauptbahnhof in Düsseldorf, wo sich nach der schweren Zeit ohne soziale Kontakte eine positve Wende ergab, die wieder einen Weg aus der Isolation ermöglichte, durch interessante Begegnungen und Gespräche mit Hörenden (was für einen Hörgeschädigten ein nicht wirklich banales Erlebnis ist) …
JENNI HEINZE .. Hörakustikerin
JENNI HEINZE .. Hörakustikerin
 
MEIN TRAUM FÜR DIE ZUKUNFT ... mehr Akzeptanz in der Gesellschaft für Gehörlose als vollwertige Personen. Zudem auch mehr Akzeptanz unter Hörgeschädigten selber, so dass jeder seinen Weg gehen kann wie er es möchte und braucht. Es darf auf Grund der Hörschädigung keinen starrer Weg vorgeschrieben Werden. Ich wünsche mir gemeinsames Miteinander ohne Barrieren im Kopf.
 
VON DEN HÖRENDEN WÜNSCHE ICH MIR ...mehr Akzeptanz für die jeweiligen Stärken und Schwächen, mehr Offenheit/Interesse Hörgeschädigten gegenüber, gemeinsames abbauen der Barrieren.
 
MEIN LEBENSMOTTO ... Jeder sollte sein ganz eigenes Ding durchziehen, auch wenn es mal schwer fällt und einem Steine in den Weg gelegt werden.
 
ZUR PERSON ... geboren 1985 in Düsseldorf … aufgewachsen in Hilden … arbeite in Düsseldorf, Hörgeräteakustikiren … von Geburt schwerhörig … Eltern und Geschwister hörend … Besuch von Regelkindergarten, Regelvorschule und Grundschule, mit den üblichen Problemen und Hindernissen die ein Regelschulbesuch für Hörgeschädigte mit sich ziehen … ab der 3. Klasse ,Besuch der Schule für Hörgeschädigte in Düsseldorf-Gerresheim, erstmaliger Kontakt mit Gleichgesinnten ... Interesse an der Gebärdensprache mit 11 Jahren entdeckt und dann selbst beigebracht … Wechsel auf das Berufskolleg für Hörgeschädigte in Essen … Praktika in verschiedenen Berufen … erlernte den Beruf der Hörgeräteakustikerin … Vorstandsmitglied beim Ortsverein Düsseldorf vom Deutschen Schwerhörigenbund … Öffentlichkeitsarbeit zur Hörschädigung, in Verbindung mit dem DSB und der Tätigkeit als Hörgeräteakustikerin … Lebensmittelpunkt ist die Familie … geniesst es besonders, mit MB-Rad und Lebenspartner die Natur zu durchstreiffen ... liebt es Musik zu hören und Freunde zu treffen …
RALF KASTNER ... Friseurmeister mit eigenem Salon
 
MEIN TRAUM FÜR DIE ZUKUNFT ... dass alle Hörgeschädigte gleich wie die Hörenden behandelt werden, ohne grosse Hindernisse.
 
VON DEN HÖRENDEN WÜNSCHE ICH MIR ... mein grösster Wunsch ist, dass wir von den Hörenden als normale Menschen wahrgenommen werden und wir uns nicht als Behinderte fühlen und sehen müssen.
 
MEIN LEBENSMOTTO ... Carpie Diem und vor allem - Frieden auf der ganzen Welt. Erhaltet und achtet die Natur, besonders die Bedrohte.
 
ZUR PERSON ... 50 Jahre, verheiratet mit Willi ... gehörlos geboren ... normalhörende Eltern ... lernte früh Lautsprache, kann von den Lipen lesen … lernte ab ca. 14 Jahren die Gebärdensprache ... Besuch der Schwerhörigenschule in Düsseldorf mit Realabschluss ... 3 Jahre Ausbildung zum Traumberuf Friseur ... mehrere Jahre Geselle in 2 verschiedenen Salons ... Meisterschule mit sehr gutem Abschluss (allerdings mit elterlicher Hilfe, z.B. durch Wiederholung des Lernstoffs zu Hause über dem Mitschnitt per Kassettenrecorder im Unterricht) ... seit Juli 89 selbstständig mit Übernahme eines Salons in Düsseldorf ... liebt Rucksackreisen durch Asien ... grosses Interesse in der Freizeit an Fotografie, Architektur, Natur, Kultur, Artistik + Tanzen ... zieht sich gerne an stille grüne Orte zurück, insbesonere zum Nordfriedhof, wo seine Mutter ruht …
KAWAI SEVERIN ... selbsständige Gebärdensprachdozentin
 
MEIN TRAUM FÜR DIE ZUKUNFT ... die Taubheit ist und bleibt ja eine versteckte Hörbehinderung, die man nicht sieht. Mein Traum war schon immer, dass Gehörlose, Hörgeschädigte und Hörende alle integriert sind, in eine Form der Kommunikation, für ein barrierefreieres Leben. Zudem wäre es gut und wichtig, dass flächendeckend auf Notfälle oder aktuelle Meldungen, wie z.B. über das iPhone, per Anzeigetafel an Bahnhöfen oder als Text im TV, hingewiesen wird und nicht nur für die hörende Gesellschaft erfahrbar bleibt.
 
VON DEN HÖRENDEN WÜNSCHE ICH MIR ... dass in allen Behörden Gebärdensprachkompetenz anzutreffen ist, z.B. bei der An- und Abmeldung bei der Stadtverwaltung, bei der Polizei, der Feuerwehr oder im Krankenhaus. Es wäre gute, diese Kompetenz schon in der Ausbildung zu schulen.
 
MEIN LEBENSMOTTO ... leiste einen großen Beitrag zum positiven, wertschätzenden Miteinander von Menschen mit und ohne Hörbehinderung und unterstütze damit nicht zuletzt den Gedanken an eine inklusive Gesellschaft. Besonders Frauen mit Hörbehinderungen sollten ihr Selbstbewusstsein stärken und nicht aufgeben, sondern mehr versuchen, als es möglich erscheint.
 
ZUR PERSON … gehörlos geboren in einer hörenden Familie in Hong Kong … 45 Jahre, Mutter von 3 Kindern, zwei Erwachsene und ein Schulkind … besuchte zuerst bis zum 8. Lebensjahr eine Gehörlosenschule in Hong Kong, danach Besuch der Gehörlosenschule in Köln … Ausbildung in Bonn zur Fotolaborantin … Weiterbildung in München zur Bürokauffrau ... Ausbildung zur linguistisch qualif.Gebärdensprachdozentin an der Uni Köln … Taubblindenassistenz (TBA)-Kurs-Abschluss … seit 2011 selbstständig als Gebärdensprachdozentin für VHS, Schule, Berufskolleg, Universität, Seniorenheim, Behörden und privat … Preisträgerin 2013 des vilmA-Preis … Hobbys sind Fotografie, Schnorcheln, Wandern, Kulturreisen und Gebärdenpoesie … Düsseldorfer Stadtführerin für Gehörlose ... engagiert sich als Taubblindenassistentin (TBA), Begleitung gehörloser Senioren ... ehrenamtliche Teilnahme in Düsseldorf am Rundtisch der Stadtverwaltung und Beisitzerin des Stadtverbandes der Gehörlosen, der Familientreffs mit Kindern, dem Stammtisch “Gebärdensprache-Treff“ …
CHRISTOF BOCK ... Masseur
 
MEIN TRAUM FÜR DIE ZUKUNFT ... dass die hörende Gesellschaft Gehörlosigkeit nicht als Behinderung betrachtet, sondern höchstens als Handicap, und dass jeder davon seinen ganz eigenen Weg gehen darf. Der eine integriert mit der hörenden Kultur und der andere lieber unter Gleichgesinnten. Beides bedarf natürlich offene Türen in der Förderung. Zudem wäre toll, wenn die Gebärdensprache als eigene Sprachkultur einen selbstverständlichen Platz in Deutschland erlangen würde, ohne befremdlich zu wirken. Ich träume davon, dass jeder Gehörlose bzw. Schwerhörige sich niemals entmutigen lässt und sich frei nach seinen Talenten entwickelt und leben kann, wie die hörenden eben und einfach dazugehören.
 
VON DEN HÖRENDEN WÜNSCHE ICH MIR ... dass sie ihre Unsicherheit vor Gehörlosigkeit überwinden. Mit uns kann man sehr gut kommunizieren … dass sie sich einmal der Schönheit der Gebärdensprache widmen und hinschauen, statt wegzuschauen.
 
MEIN LEBENSMOTTO ... lebe Deine Träume - trotz Handicap! Sei selbstbewusst und Dir treu, liebe Dich selbst und bleibe offen. Und, sei nicht enttäuscht, wenn Dich nicht gleich jeder versteht. Gib Dich niemals auf!
 
ZUR PERSON ... gebürtiger Siebenbürger ... aufgewachsen in Freiburg i. Brsg. ... lebt und arbeitet in Düsseldorf ... von Beruf Masseur, teils selbstständig oder angestellt ... seit seiner Geburt gehörlos ... Eltern hörend (ohne Gebärdensprache), Bruder ebenso gehörlos … war auf einer Gehörlosenschule in einer Schwerhörigenklasse, Förderung in Lautsprache … lernte das Lippenlesen von alleine, Gebärdensprache erlernte er später ab 14 Jahren … Berufsausbildung zum Masseur auf Privatschule unter Hörenden durch Lippenlesen (nur möglich durch intensives Nacharbeiten von zu Hause) … abenteuerliches, prägendes Leben voller Zufälle, Hürden und interessanter Begegnungen ... leidenschaftlicher Teilzeitvater von 3 hörenden Mädchen ... liebt Menschen, Kulturen sowie das Leben an sich und dessen Herausforderungen ... zu treffen oft beim Konzert im Café a Gogo, auf Flohmärkten, an der Rheinmauer, bei Spazierfahrten mit seinem Oldtimerfahrrad oder an einem seiner Lieblingsplätze, dem Ehrenhofpavillion ... bewegt sich gleichermaßen offen in der hörenden, wie in der gehörlosen Kultur …
WILLI GÖRTZ-KASTNER ... Polsterer / Raumausstatter
 
MEIN TRAUM FÜR DIE ZUKUNFT ... Barrierefreiheit zwischen Hörgeschädigten & Normalhörenden.
 
VON DEN HÖRENDEN WÜNSCHE ICH MIR ... Normalhörende sollten auch die Gebärdensprache können, für eine bessere Kommunikation zwischen beiden Seiten. Das würde das Leben sehr erleichtern.
 
MEIN LEBENSMOTTO ... immer nach vorne schauen, im Hier und Jetzt leben. Lass die Vergangenheit ruhen.
 
ZUR PERSON ... 64 Jahre alt ... in Mönchengladbach gehörlos geboren ... verheiratet mit Ralf ... Besuch der Gehörlosenschule in Aachen ... Berufsausbildung als Polsterer und Raumausstatter ... 7 Jahre selbständig in den 80er Jahren ... bis heute noch beschäftigt in einem Raumausstattergeschäft als Angestellter ... liebt alte Möbel aus allen Stilepochen sowie Architektur … bereist leidenschaftlich gern alte Kolonialstädte wie Havanna oder Kapstadt …
RAFAEL-EVITAN GROMBELKA ... tauber Gebärdensprachdolmetscher im Bild, Schauspieler, Model
 
MEIN TRAUM FÜR DIE ZUKUNFT ... dass den Gehörlosen und Hörgeschädigten auf dem Korridor des Lebens alle Türen offen stehen.
 
VON DEN HÖRENDEN WÜNSCHE ICH MIR ... dass sie aufhören in Schubladen zu denken und sie die Gebärdensprache als vollwertige Sprache anerkennen.
 
MEIN LEBENSMOTTO ... sich selbst leben, auf die innere Stimme hören, nie aufgeben, mutig sein für Neues und dabei immer neugierig bleiben.
 
ZUR PERSON ... geboren und aufgewachsen 1985 in Essen ... Eltern und Bruder sind gehörlos ... aufgewachsen mit polnischer Gebärdensprache ... besuchte die Gehörloseschule, musste sich allerdings erst von Grund auf die deutsche Gebärdensprache aneignen ... arbeitet in Köln als tauber Gebärdensprachdolmetscher im Bild beim Nachrichtensender Phönix ... weitere überregionale Tätigkeiten als Dolmetscher und Dozent ... arbeitet an unterschiedlichen Projekten u.a. als Schauspieler oder Moderator ... beherrscht 4 Gebärdensprachen ... bereist gerne andere Länder, um in deren Gebärdenprache und Kultur einzutauchen ... leidenschaftliches Interesse an Gebärdenpoesie, Kunst, Tanz, Kultur und Mode ... verweilt gern an Orten mit futuristsicher Architektur, wie im Hafen von Düsseldorf …
HELENA WOSAB ... Fotografin
 
MEIN TRAUM FÜR DIE ZUKUNFT ... alle Menschen sind gleich. Jeder lebt seine Fähigkeiten und Wünsche.
 
VON DEN HÖRENDEN WÜNSCHE ICH MIR ... mehr Toleranz und Geduld im Umgang miteinander.
 
MEIN LEBENSMOTTO ... niemals unterkriegen lassen. Lebe Deine Träume. Alles ist möglich.
 
ZUR PERSON ... geb. 1956 in Hindenburg / Oberschlesien ... mit zwei Jahren mit der Familie nach Deutschland eingewandert ... Ausbildung und langjährige Arbeit als Zahntechnikerin ... Mutter von 4 erwachsenen hörenden Kindern ... verheiratet mit einem hörenden Mann ... selbsständige Fotografin seit 2005 im Bereich Landschaft, Makro und People Fotografie, im Studio oder Outdoor ... arbeitet mit Gehörlosen und Hörenden aus dem In und Ausland ... Workshops und Lehrgänge bei berühmten hörenden Fotografen ... Veröffentlichungen in Stern View, photo vogue italia, etc. ... Shootingreisen nach Italien, in die USA und Australien ... diverse Ausstellungen ... liebt Radtouren am Rhein …
LOTHAR WOLNICZ ... Sozialpädagoge, Berater
 
MEIN TRAUM FÜR DIE ZUKUNFT … es sollte allen Gehörlosen und Hörgeschädigten das Berufsleben erleichtert sein, egal welche Kommunikationsprobleme es gibt. Zielführend dabei wären bessere Bildungsangebote. Zudem wäre es sehr wichtig das zu 100% Untertitel angezeigt werden, um eine offene barrierefreie Gesellschaft zu ermöglichen. Die DGS sollte in Zukunft mehr an Wissen und Auswahlmöglichkeiten im Internet anbieten und ständig erweitern, damit alle Nutzer, Gehörlose, Hörgeschädigte, wie Hörende, ihr Wissen erweitern können und Aufklärung für jeden Bereich erfahren.
 
VON DEN HÖRENDEN WÜNSCHE ICH MIR ... dass in allen öffentlichen Ämtern, wie bei Behördem oder der Polizei, zusätzliche Gebärdensprachkompetenz anzutreffen ist. Das gleiche würde ich mir auch für alle anderen wichtigen Alltagsinstanzen wünschen, sei es am Flughafen oder bei Ärzten. Dies wäre auch ein sehr wichtiger Beitrag der hörenden Gesellschaft zum Thema Inklusion.
 
MEIN LEBENSMOTTO ... immer versuchen, einen guten Weg zu finden ... Respektiere die verschiedenen Kulturen, um ein friedlicheres Leben zu ermöglichen.
 
ZUR PERSON ... 55 Jahre ... geboren in der DDR ... lebt in Düsseldorf ... gehörlos mit 2 Jahren, nach Hirnhautentzündung ... Samuel-Heinicke Schule für Hörgeschädigte in Leipzig ... wurde leider nur in Lippensprache unterrichtet ... Leistungssportler in Leichtatletik, zum Schluss bei der DDR National Mannschaft … erfolgreiche Teilnahmen an internationalen Wettkämpfen und Olympia ... auf Grund politischer und persönlicher Gründe, Ausreiseantrag in die BRD, danach Sperrung als Leistungssportler für 4 Jahre, bis die Mauer fiel ... erlernte den Beruf als Übertragungsgrafiker ... arbeitete viele Jahre als Werbetechniker ... aus gesundheitlichen Gründen Wechsel zum Mediengestalter ... nach neuer Berufsperspektive, Umschulung zum Kommunikationsassistenten ... seit ca. 7 Jahren Case Manager beim Caritasverband der Stadt Köln für Menschen mit Mehrfachbehinderung ... Mitglied bei LAG und BDG ... in der Freizeit weiterhin sportlich aktiv mit Fitness und Beachvolleyball ... reist gerne rund um Welt, mit großem Interesse an den jeweiligen Kulturen ... man trifft ihn Freunden am Rhein oder in der Natur …
KATJA GAIDOSCHEN-ENGELS ... Gebärdensprachdozentin, Erzieherin
 
MEIN TRAUM FÜR DIE ZUKUNFT ... die Welt der Hörenden und der Gehörlosen würde vereint sein. Es gibt keine Kommunikationsbarrie. Jeder kann Gebärdensprache. Jeder hat eine Ahnung wie sich Gehörlosigkeit anfühlt. Es bestehen gleiche Chancen für alle.
 
VON DEN HÖRENDEN WÜNSCHE ICH MIR ... dass sie mehr Rücksicht auf gehörlose Menschen nehmen, unsere Gehörlosenkultur anerkennen und
akzeptieren. Insbesondere wünsche ich mir, dass wir als normale und intelligente Menschen betrachtet und behandelt werden.
 
MEIN LEBENSMOTTO ... Lerne aus der Vergangenheit, träume von der Zukunft und lebe in der Gegenwart. Sei Dir selbst ein besonderer Mensch. Sei offen und kontaktfreudig. Lebe Dein Leben und nicht das eines Anderen. Ich selber möchte mit niemandem mein Leben tauschen.
 
ZUR PERSON ... gebürtige Allgäuerin, 40 Jahre ... aufgewachsen in München ... seit der Geburt gehörlos ... Eltern hörend (teilweise Gebärdensprache und Lautsprache) Schwester ebenso gehörlos ... war auf einer Realschule für Gehörlose mit Unterrichtsmethodik in Lautsprache und lautsprachbegleitende Gebärdensprache ... Berufsausbildung für Gehörlose in deutschen Gebärdensprache in Rendsburg ... lebte lange nur in einer Gehörlosenwelt, seit ihrem 24. Lebensjahr auch zwischen hörenden und gehörlosen Welten. Früher hatte sie keine Interesse, die Lautsprache zu lernen, weil ihre Muttersprache DGS (deutsche Gebärdensprache) ist. Auch konnte sie ihre Stimme nicht hören. Durch die neue Technik mit zwei Hörgeraten hört sie besser und kann viel mehr Geräusche wahrnehmen. Sie bemüht sich die Aussprache zu verbessern ... lebt in Düsseldorf, arbeitet in verschiedenen Städten (NRW) ... von Beruf Erzieherin und Gebärdensprachdozentin, derzeit als freie Mitarbeiterin ... hat 4 hörende Kinder, wovon zur Zeit 2 Kinder bei ihr leben. An festen Wochenenden sind alle zusammen. Die Kinder kommunizieren mit ihr in Gebärdensprache. Der Vater der Kinder ist hörend, mit Gebärdensprachkompetenz ... liebt das Leben, Kunst, Literatur, Theater, Poesie, Musik fühlen und Unterhaltungen ... zu treffen ist sie oft auf Flohmärkten, auf der Rheinwiese, zu Spazierfahrten per Rad oder in kleinen charmanten Cafés, wie im „nebenan“ …
THOMAS PAUL GLUCH ... Erzieher und Taubblindenassistent
 
MEIN TRAUM FÜR DIE ZUKUNFT ... alle Gehörlosen können ihre Talente frei und offen leben, um ihren individuellen Träumen und Zielen zu folgen. Mein Traum ist, dass das Thema Gehörlosigkeit kein besonderer Schwerpunkt mehr ist. Es gibt in der Zukunft keine Angst mehr mit uns zu kommunizieren. Gehörlose/Taube können in Zukunft ALLES, außer hören!
 
VON DEN HÖRENDEN WÜNSCHE ICH MIR … bitte keine Berührungsangst, bloß nicht steif verhalten! Desweiteren; ich sehe keine Behinderung in meiner Welt, sondern die Hörenden selber erschaffen die Behinderung zur gehörlosen Welt! Es hilft bereits, das die Hörenden ein wenig an ihrer Verhaltenskommunikation arbeiten. Auch wenn die Hände so wild gestikulieren, der Kopf heftig schüttelt, selbst wenn das Gesicht böse erscheint, es gehört zur Gebärdensprache und beinhaltet oft auch das Thema Liebe. Die Gebärdensprache ist nunmal unsere Muttersprache. Die hörende Welt sollte uns und sich die Chance geben, diese Perspektiven besser zu verstehen. Offenheit und Toleranz ist dafür natürlich Grundvorraussetzung. Es wäre auch gut, mal einige Vorurteile, wie z. B., Gehörlose können nicht Autofahren.
 
MEIN LEBENSMOTTO ... wer zu spät ist, bestraft das Leben! Also nutze die Chance „jetzt“. Schau, was Dir Dein Leben wert ist und wie Du es wertvoller machen kannst. Gib nie auf!
 
ZUR PERSON ... geboren in Zabrze/ Polen, seit 1989 in Deutschland ... Schule in Polen und Deutschland, was ein großes Kuturschock war! ... Eltern hörend, Familienmitglieder mal gehörlos, mal schwerhörig, mal hörend ... die Eltern versuchten mühsam und vergeblich ihn mit der Lautsprache zu unterrichten, allerdings erfolglos ... Ausbildung zum Baumschüler ... lebte und arbeitete bereits in verschiedenen Orten (z. B. In Krakau, Berlin, Rottweil, Rendsburg) ... erlernte u.a. die deutsche und polnische Gebärdensprache oder BSL ... Lesensprachler deutsch, englisch, französisch, polnisch ... lebt in multikultureller Beziehung mit seinem wunderbaren Schatz, ein überzeugter Engländer und Hörender in Düsseldorf. ... arbeitet als Erzieher und Taubblindenassistent in Düsseldorf und NRW ... reist gerne, ob nah oder fern, verrückt nach Fahrradfahren, mag den Rhein, die Rheinterassen, liest und schreibt gerne oder genießt das Leben an sich …
ROB DAVIS ... Bänker, Berater, Dozent (unterrichtet Hörende in deutscher Gebärdensprache)
 
MEIN TRAUM FÜR DIE ZUKUNFT ... akzeptiert zu sein, und zwar als gleichwertiger Mensch. Deutschland hinkt bei der Akzeptanz von hörgeschädigten Personen und der Gebärdensprache leider noch sehr hinterher, im Gegensatz zu England. Es wird höchste Zeit dies zu ändern.
 
VON DEN HÖRENDEN WÜNSCHE ICH MIR ... mach einen Gebärdenkurs, gerne auch bei mir und lass uns zusammen die Kommunikationsbarrieren abbauen. Wichtig ist mir von den Hörenden, die Akzeptanz der Gebärdensprache.
 
MEIN LEBENSMOTTO ... nichts ist selbstverständlich - weil sich in Ihrem Leben ständig etwas neues ereignet ... „Audiator et altera pars“ - „Man höre auch die andere Seite“.
 
ZUR PERSON ... gebürtiger Engländer ... verheiratet mit „eine kölsche Mädchen“ ... lebt und arbeitet in Düsseldorf ... war mit 15 bei der britischen Kriegsmarine ... Ausbildung zum Börsenmakler und Tätigkeit bei Merrill Lynch und Prudential Bache Securites (Brokerhäuser) ... später Wechsel zur Dresdner Bank als Börsenmakler ... der Hörverlust kam schleichend (mit grossen Schwierigkeiten im Beruf und privat) ... ertaubte vor rund 15 Jahren ... Auslöser war ein Infekt vor circa 17 Jahren, der einen fortschreitenden Hörverlust bewirkte ... ein Arzt entdeckte schließlich noch einen Tumor, dem zahlreiche Operationen folgten ... abschließend erhielt er beiseitig operativ ein Cochlear-Hörimplantat (CI), was allerdings kein vergleichbarer Hörersatz zu früher ist. Oft ist ihm damit die Welt um sich herum zu laut. Da hohe und tiefe Töne gleichzeitig zusammenstossen, entsteht Choas im Ohr und Gehirn, verbunden mit starken Kopfschmerzen. Er muss die Geräuschquelle erst sehen, um dessen Geräusche auch zu erkennen. Manchmal hilft dann nur das Abschalten der Implantate. Die Gehörlosigkeit und die Stille zu genießen musste allerdings erst erlernt werden ... erlernte parallel dazu die Gebärdensprache ... arbeitet seit 2007 bei der Commerzbank als Berater für gehörlose und hörgeschädigte Menschen ... eine seiner Berufungen sieht er im Kampf für die Akzeptanz der Gebärdensprache ... engagiert sich als Dozent für Gebärdensprache, in Theatherprojekten und in der Familienhilfe …
JENNI HEINZE .. HörakustikerinKAWAI SEVERIN ... selbsständige GebärdensprachdozentinRAFAEL-EVITAN GROMBELKA ... tauber Gebärdensprachdolmetscher im Bild, Schauspieler, ModelTHOMAS PAUL GLUCH ... Erzieher und TaubblindenassistentWILLI GÖRTZ-KASTNER ... Polsterer / RaumausstatterCHRISTOF BOCK ... MasseurHELENA WOSAB ... freie FotografinRALF KASTNER ... Friseurmeister mit eigenem SalonRAFAEL-EVITAN GROMBELKA ... tauber Gebärdensprachdolmetscher im Bild, Schauspieler, ModelTHOMAS PAUL GLUCH ... Erzieher und TaubblindenassistentROB DAVIS ... Bänker, Berater, Dozent (unterrichtet Hörende in deutscher Gebärdensprache)VOLKER VAN HELDEN ... Sattler